Die Fronten vor dem kommenden Spiel des TuS Erndtebrück gegen die SpVg. Vreden am Sonntag (15 Uhr) sind schnell geklärt: Der Oberligist aus Wittgenstein verlor die letzten drei Spiele allesamt, während der Aufsteiger aus dem westlichen Münsterland in der Liga angekommen ist und auf sechs Partien ohne Niederlage zurückblickt (vier Siege, zwei Remis). „Vreden ist sehr kompakt, spielt schnell nach vorne und hat viele kopfballstarke Leute.
Deswegen ist es unwahrscheinlich wichtig für uns, die einfachen Fehler der letzten Wochen zu vermeiden“, stellte TuS-Trainer Stefan Trevisi fest und fügte eine Kritik an seinen Spielern an: „Gerade hohe Flanken und zweite Bälle konnten wir zuletzt schlecht verteidigen. Klar, haben wir im Training versucht, das zu beheben. Aber das ist auch eine Sache von jedem Einzelnen selbst. Da wird das Spiel teilweise nicht konzentiert genug angegangen und so machen wir Fehlpässe, die in der Oberliga nichts zu suchen haben. Damit machen wir uns das Leben unnötig schwer.“
Immerhin fällt ein Nachteil, mit dem der TuS Erndtebrück vor jedem Spiel zu kämpfen hat, am Sonntag weg: Durch die Spielplanauslosung kommt der Gegner der Wittgensteiner fast immer aus einer Spielpause und hat so mehr Zeit, sich vom letzten Einsatz zu erholen. Doch diesmal ist das nicht so, weil auch Erndtebrück am vergangenen Wochenende spielfrei hatte und durch einen Pokaleinsatz von Vreden am Mittwoch sogar ein bisschen mehr Regenerationszeit als der Ligakonkurrent hat, der zuletzt vor zwei Wochen in der Oberliga aktiv war.
Doch, auch wenn die Absage des Spiels in der Vorwoche wegen eines Corona-Falls beim TuS Ennepetal die Kräfte der Spieler schont, so überwiegt für Trevisi der Nachteil, dass ein weiteres Spiel unter der Woche absolviert werden muss. So ist die coronabedingte Absage für den 45-Jährigen Grund genug, um seine Kritik am Spielplan noch einmal zu erneuern: „Das wird nicht das letzte Spiel bleiben, das nachgeholt werden muss. Neben der Corona-Pandemie wird auch der Winter kommen und zu Absagen führen. Daher bleibt für mich die Entscheidung, in der Oberliga insgesamt 40 Spiele anzusetzen, ein Rätsel. Das ist gegenüber den Spielern unverantwortlich und alles andere als optimal. Aber da sind die Vereine selber Schuld, die wollten die 40 Spiele haben. Der Verband kann da gar nichts für.“
Damit meint Trevisi, dass sich im Vorfeld der Saison 13 von 21 Oberligisten für das „Mammutprogramm“ entschieden haben. Erndtebrück gehörte zu den acht Teams, die dagegen gestimmt haben und muss nun mit der Situation klar kommen. Zumindest für Sonntag kann man das Problem der engen Taktung ausblenden, weil die erkrankten und angeschlagenen Spieler zum Großteil wieder fit werden konnten. Für Sonntag fallen somit neben dem für zwei Spiele gesperrten Ahmad Ibrahim „nur“ Erlon Sallauka (krank) und Taira Tomita, der nach einem Kreuzbandriss ein halbes Jahr pausieren muss, aus.
Der Rest muss gegen Vreden zeigen, dass die schlechten Leistungen in den letzten Spieler Ausrutscher waren und dass die Qualität in der Truppe vorhanden ist, um in den Klassenerhalt zu schaffen. „Wir wollen uns nicht unter Druck setzen. Aber wenn wir zu Hause spielen, sollten wir schon drei Punkte holen. Das wäre in der jetztigen Situation sehr wichtig für uns“, betont Trevisi, der gegen Vreden wohl wieder an der Seitenlinie stehen wird, weil sein Platzverweis aus dem voletzten Spiel noch immer nicht final verhandelt worden ist, die Wichtigkeit eines Punktgewinns.
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